Ein zweites Mal Indien. Ein zweites Mal Ashram.
Für alle, die interessiert sind hier meine neue Blogadresse:
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Ich freue mich auf Euch!!!
Licht & Liebe!
Lea
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Ein vorerst letztes „Namaskara“ aus dem Ashram an Euch alle! Es ist der 31. Juli, frueher Abend und ich schreibe diese Zeilen schnell, da ich noch packen und einige Dinge erledigen muss bevor Insa und ich morgen frueh den Heimweg antreten werden.. und ein ganzes Jahr in einem viel zu kleinen Rucksack zu verstauen stellt sich fuer mich als schwerer heraus als erwartet.. Heute war das offizielle Verabschieden an der Reihe. Es gab eine Abschiedsfeier mit allen Ashrammenschen. Reden wurden gehalten (Insa und ich sprachen zum Amüsement aller Beteiligten auf Kannada), Lieder gesungen und uns wurde von allen fuer unsere Arbeit gedankt. Himmel, wie werde ich all diese Gesichter vermissen!!! Noch einmal moechte ich mich im Namen des ganzen Ashrams bei allen SpenderInnen bedanken! Wir konnten hier so viele Dinge anschaffen, so vielen Menschen eine Freude machen!! Ganz wunderbar:) Von einem Teil der Spenden haben wir heute ein riesiges, vegetarisches „Special Food“ organisiert. Nicht nur fuer das gesamte Ashram, sondern auch noch fuer die Little Flower School! Ueber 500 Portionen. Eine Liste mit ALLEN DINGEN, die wir Dank der Spenden fuer das Ashram kaufen koennten: (gelb markiert sind die neuen Anschaffungen) Fuer Alle: -Musikanlage und Lautsprecher fuer alle Stockwerke sowie die benoetigte Verkabelung -4 Wasserfilter -2 Feuerloescher -Call System -->Das bedeutet: Es gibt einen Telefonanschluss auf allen 5 Etagen, im Haus der Familie, im Office, dem Medical Room und der Kueche. Mit Kurzwahlnummer ist jeder beliebieger Raum erreichbar. So koennen die PatientInnen auch in Notfaelle (medizinischer Notfall, Feuer, ect) jeder Zeit Hilfe holen koennen! Eine Sicherheitsmassnahme dieser Art gibt es bisher nicht. Fuer die Kinder: -Luftbett fuer Vinayak -Geld fuer Salmans Spezialschuhe ist zurueckgelegt -Luftbett fuer Shivaraj -1 Boiler fuer warmes Wasser -Leuchtsterne -Lichterketten Equipment fuer den Medical Room: -Elektronisches Blutdruckmessgeraet -Elektronische Waage -Sterilisierungsapparat, um Scheren etc. zu sterilisieren -Verstellbare Lampe -Verschliesbarer Muelleimer Geschenke : -Armbanduhren -Buecher und Comics in verschiedenen Sprachen ;es gibt nun eine kleine Buecherei! -Ketten, Bangles, Ohrringe, Haarbaender -Parfume -Regenschirm Sonstiges -2 Bettpfannen -2 Gehstoecke -Unterwaesche -100 Oelstifte -2 Cricket Schlaeger -1 weiteres Luftbett fuer bettlaegerige PatientInnen -400 Eis und 400 gefuellte Blaetterteigtaschen („Egg Popp“) fuer das gesamte Ashram -4 Wanduhren fuer die Stockwerke + Craft Room -1 Special Food fuer das Ashram -1 Special Food fuer die Kinder des Waisenhauses der Little Flower School -1 elektronischer Rasierapparat Das Restgeld wird fuer folgende Dinge verwendet: -Physiotherapie-Training fuer eine Krankenschwester -neuen Tisch fuer den Craft Room -neue Lampen fuer alle Stockwerke -fehlende Verkabelung fuer Lautsprecher -Reperatur der Rohre im Raum der weiblichen Freiwilligen -Laufstall fuer Salman Vielen Dank an alle Spender und Spenderinnen! Marc Odermath, Margarethe Dehoff, Jonas Bannert, Peter Dehoff, Manfred Dehoff, Familie Gerhard, Karin Kutschke, Silke Folger, Jutta und Andreas Zuch, Sophie Brinkmann, Joachim Geffers, Tilman und Bettina Lautzas, Gisela Ziegler, Andreas, Annika und Ann-Christin Gosch, Manuel Kick und Jasmin Hermes, Ursula und Burkart Zuch, Birgit Torfels, Sharon May Koehler und Sam Cocks Ein riesiges Dankeschön an Marc Odermath, Margarethe Dehoff, Jonas Bannert, Peter Dehoff, Manfred Dehoff, Familie Gerhard, Karin Kutschke, Silke Folger, Jutta und Andreas Zuch, Sophie Brinkmann, Joachim Geffers, Tilman und Bettina Lautzas, Gisela Ziegler, Andreas, Annika und Ann-Christin Gosch, Manuel Kick und Jasmin Hermes, für eine Spendensumme, die wir niemals für möglich gehalten hätten!! Durch Eure schnelle Hilfe konnten wir fast alle Dinge, die wir auf unserer Liste stehen hatten bereits sofort letzten Dienstag, den 16.07.besorgen und hatten am Ende sogar noch Geld übrig, welches wir nützlich einsetzten. Was wir bereits mit Eurer Hilfe dem Ashram spenden konnten: Fuer Alle: - Eine Sony-Musikanlage und insgesamt 8 Lautsprecher für alle Stockwerke sowie die benötigte Verkabelung Fuer die Kinder: - Spezielles Luftbett für Vinayak - Salmans Spezialschuhe werden extra hergestellt Equipment für den Medical Room: - Elektronisches Blutdruckmessgerät - Elektronische Waage - Sterilisierungsapparat/Boiler, um medizinische Instrumente zu sterilisieren - Verstellbare Lampe - Verschließbarer Mülleimer Geschenke : - Armbanduhren - Bücher und Comics in verschiedenen Sprachen - Ketten, Bangles, Ohrringe, Haarbänder, Haarclips für alle Frauen - Parfüm - Regenschirm Sonstiges - 2Bettpfannen - 2Gehstöcke - 3 Wanduhren für die Stockwerke + Craft Room - Unterwäsche für die Frauen - 100 Ölstifte - 1 Tischdecke für den Küchentisch - 2 Kricket Schläger - 1 weiteres Luftbett fuer bettlägerige PatientInnen - 400 Eis und 400 gefüllte Blätterteigtaschen („Egg Popp“) für das ganze Ashram Weitere Spenden werden wir nun für folgende Anschaffung einsetzen:
- Emergency Call System -->bedeutet: Auf allen 5 Etagen gäbe es eine Funksprechanlage, damit die PatientInnen in Notfällen (medizinischer Notfall, Feuer, etc.) jeder Zeit Hilfe holen können! Eine Sicherheitsmaßnahme dieser Art gibt es bisher nicht. - 2 Feuerlöscher - 2 weitere Lautsprecher für Küche und das neue Gebäude - Wasserfilter Die PatientInnen trinken meist Leitungswasser - Lampen für die Flure - Perlen zur Herstellung von Schmuck Noch einmal im Namen aller DANKE an bisherige und weitere SpenderInnen! Jeder Euro bzw. jede Rupie hilft uns hier etwas zu bewegen! DKB Lea Sophie Zuch Konto Nr.: 1016806794 BLZ: 120 300 00 Betreff: Ashram Spende Mein letzter Monat hat begonnen! Was für ein seltsames, unwirkliches Gefühl! Mein Kopf schwirrt vor Abschiedstrauergedanken und erwartungsvoller Wiederkehrerspannung. Ich kann meine Gedanken und Gefühle in letzter Zeit kaum ordnen, gebe mich dem Rausch an Ereignissen hin, lebe jede Sekunde und fühle mich, als würde ich nur so dahinrasen . Ein paar meiner Momente habe ich in Bildern festhalten können. Und da ich wieder sehr nachlässig war und Euch allen schon lange keine Fotos und Worte mehr gesendet habe, hier nun eine kleine Bilderzusammenstellung der letzten Zeit. Kochen mit den Kindern der Little Flower School, die uns in ihren Ferien im Ashram besucht haben. Ashramgesichter. Die Hochzeit meiner Chefin. :) Auf meiner Reise mit Nine habe ich Ellen kennengelernt. Sie kommt aus England und reist für einige Monate durch Indien. Sie besuchte das Ashram für einige Tage! Besuch bei der Familie unseres Limonade-Shop-Verkaeufers Nazil! Schminkaktion. Basteleien. Insas Geburtstagsparty! Der Ventilator über meinem Kopf dreht seine kreisenden, schwindelnden Runden. Ich liege auf einem knartischigen Hotelbett in einer schmuddeligen Lodge in Mangalore und bete um das nicht Vorhandensein von Bettwanzen. Der Wind des Ventilators kühlt meine verschwitzte Haut mit jedem seiner Drehungen. Von draußen höre ich Autos hupen. Rufe. Stadtlärm. Meine Gedanken flirren. Kreisen. Verlieren sich. Ich denke an meinem Bruder, der morgen seine letzte Abiturprüfung hat. An Freunde in Deutschland, die meine Gedanken auf der Reise besonders bewegt haben. Und ich denke an Nine, die mich für 3 Wochen besucht hat. Und die ich gerade zum Flughafen gebracht habe. 3 Wochen. So lange habe ich das Ashram noch nie verlassen. Wie seltsam unwirklich es sich immer noch anfühlt, dass Nine mich hier in meinem indischen Leben besucht hat. Einen kleinen Augenblick mit mir geteilt hat und nun schon wieder gen Deutschland unterwegs ist. Zwei unterschiedliche Welten stießen aufeinander und prallten nicht aneinander ab. Zum Glück. Und vor drei Wochen genau stand ich aufgeregt am Flughafen und wartete. Und als Nine kam und wir uns in die Arme fielen, nach so langer Zeit, war da dieses vertraute Gefühl. Vertraut und doch so unwirklich.. Sie lernte sogar noch Insa, Jasmin und Aaron kennen und wir verbrachten ihre erste Nacht zusammen in Mangalore. Das erste indische Essen. Die ersten intensiven Eindrücke. Und dann ging es am nächsten Tag los. Mit dem Nachtbus nach Munnar. Wunderschönes Munnar! Mit seinen Teeplantagen, die sich wie ein grünes Puzzle über die Berge ziehen. Der erfrischend kühlen Luft und der Gewürzläden, die frisch gepflückten Kardamom, Stern Anis und andere gut duftende Dinge anbieten. Unser nächster Stopp war Allapuzha. Die Stadt, die mein Reiseführer als das Venedig des Ostens beschreibt. Kanäle, die sich durch eine berauschende Farbenpracht ziehen. An kleinen Häusern vorbei. Brücken und kleine Wege neben dem Wasser. In den Backwaters scheint die Zeit still stehen zu bleiben. Eine plätschernde Ruhe durchströmt meinen heißen Kopf. Schrieb ich während eines Kanutrips in mein Büchlein. Und genau so war es. Von Allapuzha mit der Fähre 8 Stunden bis nach Kollam und von dort aus mit dem Bus weiter zum Strand nach Varkala. Ein Ort nur für Touristen. Orte, an denen ich mich zumeist nicht besonders wohl fühle. Vor allem aufgrund des nicht vorhandenen indischen Frühstücks und der europäischen Preise. Trotzdem machten wir es uns schön. Und trafen Ellen, eine alleinreisende Engländerin wieder, die uns bereits in Munnar über den Weg gelaufen war und die mich nun wahrscheinlich in den nächsten Wochen im Ashram besuchen wird. Von Varkala ging es spontan nach Cochin. Eine Künstlerstadt, wie wir herausfanden. Ein Indien, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Streetart. Kunst Cafés. Schokokuchen und French Toast. In Cochin verbrachten wir unsere letzten Reisetage. Genossen es Zeit zu haben. Die Ruhe auszukosten, die wir beide auf dieser Reise gesucht hatten. Wir lebten in den Tag hinein, machten keine Pläne. Recht so. Und dann in einer langen und heißen Zugfahrt nach Mangalore und mit dem Bus ins Ashram. Wie schade wäre es gewesen, wenn Nine nicht noch den Ort gesehen hätte, an dem ich hier für ein Jahr lebe. Und sie bekam einen vollen Ashramtag mit. Eine kurze Sequenz meiner Welt. Und dann fuhren wir am 15. Mai nach Mangalore. Aßen Nines letztes indisches Thali und dann stieg sie ins Flugzeug und war weg.
Und nun liege ich hier in Mangalore. Ich habe nur noch 3 Monate in Indien. Die Zeit rennt. Und ich nehme mir eine Nacht für mich selbst, bevor ich wieder ins Ashram zurückkehre. Insa ist schon da. Gestern von ihrer Nordtour mit Jasmin zurückgekehrt. Und ich sitze am wackeligen Hotelzimmertisch & male & schreibe. Sortiere meine Gedanken, schaue mich mit großen, fragenden Augen im Spiegel an und nehme mir vor, meine restliche Zeit in Indien noch richtig auszukosten. Die Bilder, die Ihr unten sehen könnt sind bei der Karfreitagsprozession entstanden, an der wir Freiwilligen teilnahmen. Die Prozession begann bei der Kirche, zu der unsere Ashram-Familie immer geht und führte die wunderschönen Waldstraßen entlang, bis zu einer Bühne, auf der ein Priester dann auf für uns unverständlichem Malayalam predigte. Der Lauf war schön. Zwei Reihen. Männer und Frauen getrennt von einander. Musik. Schweigen. In der Nacht vom 31. März auf den 1. April feierten wir in meinen Geburtstag. Und zwar in der Ashramküche. Carlo, unser Italiener, kochte uns zur Feier des Tages italienisch-indische Pasta, mit Basilikum, den er auf seinem Balkon gezüchtet hatte und Kokosnuss aus der Küche. Wir schauten Alice im Wunderland. Wir redeten. Wir hörten Musik und warteten bis 12 Uhr :) 300 kleine Kuchen hatte ich gekauft. Diese wollte ich am Nachmittag während eines Rundgangs an alle verteilen, um auch mit dem ganzen Ashram zu feiern und danach eine Wasserschlacht zu machen. Am Morgen wurde ich zum Tee von Insa und Jasmin mit einem wunderschön geschmückten Geburtstagskuchen überrascht. Ein schöner Morgen. Bis, ja bis dann die unerwartete Wendung seinen Lauf nahm, mit der niemand von uns gerechnet hatte. Nach dem Mittagessen erfuhren wir nämlich von einem der Kinder, dass eine Patientin gestorben sei. Wir rannten sofort in die Etage der Frauen. In meinem Kopf ratterte es, wer die Tote sein könnte. Eigentlich kenne ich jeden Patienten und jede Patientin. Ein überraschender Todesfall, aber nicht das erste Mal, dass ich dem Tod im Ashram begegnete. Ganz am Anfang meiner Zeit hier starb eine alte Frau und vor einem Monat verschied Maku, ein alter Mann, den Insa und ich in seinen letzten Tagen begleitet und versorgt hatten. Und jedes Mal bin ich traurig über die Einsamkeit, in der die Menschen aus dem Leben scheiden. Ohne die Trauer ihrer Familie. Ohne Gedenken an ihr gelebtes Leben. Und der Mensch scheinbar einfach in Vergessenheit gerät.. Als ich schließlich vor dem Bett der Frau stand versagte mir mein Atem für ein paar Sekunden. Schakunthala. Eine Frau, die ich sehr mochte und bei der ich niemals erwartet hätte, dass sie in nächster Zeit sterben könnte. Sie war erst dreißig Jahre alt. Erst vor 2 Wochen hatte ich noch mit ihr draußen zu Musik bei den Outside-Games getanzt. Noch gestern hatte ich mit ihr gesprochen. Sie hat immer so viel gelacht. Ein schneller Tod. Ein stiller Tod. Hoffentlich ein Tod ohne Schmerzen. Wir saßen lange an ihrem Sterbebett. Streichelten ihre immer kälter werdende Haut. Sahen in ihr friedliches Gesicht, in dem kein strahlen mehr zu finden war. Carlo und Aaron kamen dazu. Wir sahen uns alle schweigend an und eine Frage stand im Raum: Warum? Ich verstand nicht. Wir warteten auf die Krankenschwestern, die die Tote für die Beerdigung herrichteten. Misha,eine der Nurses erzählte uns später, dass Schakunthala starke Thrombose gehabt hatte und daran gestorben sei. Wir wussten, dass sie im Krankenhaus gewesen war. Was wir nicht gewusst hatten: die Ärzte dort hatten gesagt, dass sie bleiben müsse, es stünde gefährlich um sie und dass sie sterben könnte, wenn die Thrombose nicht ausreichend behandelt werde.. doch die Familie der Frau, die benachrichtigt wurde und für die Behandlung hätte aufkommen müssen versagte ihr jegliche Unterstützung. Und so wurde Schakunthala einfach wieder ins Ashram zurückgeschickt… und ich hoffe, dass ihr niemand erzählt hat, dass sie bald sterben müsste. Und das, weil ihre Familie sie im Stich gelassen hat. Am Abend schrieb ich in mein Tagebuch: Leben und Tod vereint.. Als wir später in der Kapelle saßen, beim Totengebet, Schakunthala, gehüllt in ein weißes Tuch und mit Blumen geschmückt, so wie es immer gemacht wird, musste ich noch einmal daran denken. Ich hatte Reeta(eines der Little Flower School Kinder) im Arm und während ich sie hielt, das bleiche Gesicht Schakunthalas ansah und gleichzeitig das kräftige kleine Herz des Kindes schlagen fühlte und die unbändige Energie des warmen Kinderkörpers spürte, da spürte ich Leben und Tod im selben Atemzug. Zwei Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch so unwiderruflich miteinander verbunden sind. Ein betäubter Tag. Geburts- und Todestag vereint. Und doch geht das Ashramleben weiter. Geht seinen gewohnten Gang. Verharrt nicht. Hält nicht an. Meine Erlebnisse hier, im Ashram machen nachdenklich. Machen demütig vor dem Leben. Lassen mich über das nachdenken, was mir im Leben wirklich etwas bedeutet. Und zeigen mir, wie eng Tod und Leben verknüpft sind. Bitte verzeiht: Ich schreibe meine Texte im Moment nicht vor, sondern tippe diesen Eintrag gerade geschwind im Office, um meinen Blog auch brav zu aktualisieren, wie ich es versprochen habe. :) Und ich sende Euch die frischesten Neuigkeiten! Gestern herrschte im Ashram nämlich großer Trubel! Über 2000 Gäste versammelten sich unter riesigen Pavillons um die Hochzeit des Sohnes des Ashrams zu feiern. In den letzten Tagen und in der letzten Nacht war schon die ganze Zeit geputzt, gekocht und geschmückt worden. Ein riesiges Fest. Und wir weiblichen Freiwilligen wurden eigens zu diesem Anlass in festliche Sarees gesteckt, obwohl Sarees eigentlich nur verheirateten Frauen vorbehalten sind. Ein bunter Tag. Ein heißer Tag. Unglaublich viele Menschen, unglaublich viel unglaublich gutes Essen und unglaublich anstrengende Stunden.. was vor allem daran lag, dass es sich bei den Sarees um eine 6 Meter lange Stoffbahn handelt, die es ohne die nötige Übung beinahe unmöglich macht sich gescheit zu bewegen.:D Die Hochzeit von Subash und Sandhya. Eine arrangierte Ehe. Denn obwohl die beiden einen wirklich modernen Eindruck machen, beide berufstätig sind und mit 26(sie) und 32(er) Jahren mitten im Leben stehen, haben sie ihren Ehepartner nicht selbst gewählt. Sie kennen sich kaum. Haben sich, so viel ich weiß, nur 3 Mal gesehen und 1 Mal telefoniert. Sandhya wird nun, nach der Hochzeit ihre Familie verlassen und hier, im Ashram wohnen. Nicht das eigene Herz entscheiden lassen. Unvorstellbar, für eine junge, europäische Frau wie mich, die mit der Vorstellung einer romantischen Liebeshochzeit aufgewachsen ist und doch so normal in vielen Teilen Indiens. (Wobei ich am Rande gerne hervorheben möchte, dass es auch hier viele Menschen gibt, die sich selbst aussuchen, mit wem sie ihr Leben verbringen möchten.) Die Liebe kommt nach der Hochzeit, hat mir eine unserer Krankenschwestern einmal gesagt, als wir über arrangierte Ehen sprachen. Und das hoffe ich für das neue Brautpaar von ganzem Herzen. Morgen gehen die Festlichkeiten schon weiter. Die Tochter des Hauses, unsere Chefin Shainy wird verlobt. Ach ja. Und ich habe nun seit ein paar Tagen rote Haare:) Zur Feier von Jasmins 19tem Geburtstag erklommen wir am 3. April feierlich und ungeachtet körperlicher Anstrengungen den Berg mit den zwei Spitzen, den man vom Ashram aus sehen kann. Schon lange habe ich nichts mehr auf dieser Seite veröffentlicht. Ich weiß.
Dies liegt auch an der schlechten Internetverbindung, die mich seit Anfang des Jahres manchmal ein bisschen verzweifeln lässt. Aber vor allem ist mir klar geworden: Ich bin gerade einfach nur in Indien. Und nirgends sonst. Ich lebe hier. Bin angekommen. Liebe meine Arbeit und liebe mein Leben im Ashram. Und das ist gut so. Und so ist meine Verbindung zur deutschen Außenwelt weitestgehend in einen Dornröschenschlaf gefallen. Doch da ich Euch gerne an meinem Leben hier teilhaben lassen möchte und da es viele von Euch auch zu interessieren scheint, wie ich lebe und was ich mache, versuche ich nun ein bisschen aufzuholen, was ihr verpasst habt. Und das wird schwer. Denn in den letzten 3 Monaten ist eine Menge passiert. Und die Tage sind so schnell vorbeigeflogen, dass ich, wenn ich auf die vergangene Zeit zurückblicke nur Kopfschüttelnd Innehalten kann und mir erschrocken vor Augen führen muss, dass ich nur noch 4 Monate in Indien bin. Zunächst ein kleines Update: Wie sieht es also gerade bei mir aus? Wir sind zurzeit fünf deutsche Volunteere im Aschram. Insa und ich, die wie ihr wisst für ein Jahr hier verweilen, Jasmin, eine Einjahresfreiwillige, die im Partnerprojekt des Aschrams, nämlich der Little Flower School arbeitet und dann noch zwei ehemalige Freiwillige, die vor einem Jahr hier waren und uns und dem Ashram nun einen Besuch abstatten: Aaron, der hier letztes Jahr für 9 Monate war und Rebecca, die ebenfalls letztes Jahr einen Weltwärts Freiwilligendienst geleistet hat. Carlo, auch ein ehemaliger Freiwilliger, kam uns für nun insgesamt 3 Monate besuchen, war eine riesige Hilfe und ein sehr feiner Kerl!:)Er ist nun allerdings seit 2 Wochen schon wieder in Italien Mit Jasmin sind auch eine ganze Horde Kinder aus dem Waisenhaus der Schule mitgekommen, die hier, im Ashram immer ihre Ferien verbringen. Einige der Kinder haben auch ihre Mütter hier im Ashram. Das Ashram ist zurzeit in großer Aufregung, da Subash(32), der Sohn der Familie am 20. April verheiratet wird und Shainy(27), unsere Chefin wird zwei Tage später, am 22. verlobt. Noch etwas zu mir persönlich: Mir geht es gut. Ich erlebe viel. Ich lerne viel. Auch über mich selbst. Und kenne keinen Ort, an dem sich Leben und Tod so fließend die Hände reichen, wie im Ashram. Jeder meiner Tage in Indien birgt unerwartete Ereignisse, sodass ich schon lange aufgehört habe etwas planen zu wollen. Ich schreibe immer noch jeden Tag Tagebuch und meine Gedanken und meine Erlebnisse somit ein bisschen aufs Papier zu bannen. Und das tut gut.:) In den nächsten Tagen werde ich versuchen(versuchen, weil das Internet manchmal einfach so den Geist aufgibt..:D) Fotos hochzuladen. Dabei werde ich in der Zeit zurückgehen, fange mit dem an, was jetzt gerade am aktuellsten ist und gehe dann in den Monaten zurück. Heute fange ich direkt mit den letzten drei größeren Ereignissen an. Hier mal eine Gliederung:
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